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Exkursion der Klasse HWH nach Hohenschönhausen

18. 06. 2015

Exkursion in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Wir, die HWH2 und die HWH3, sind am 18.06.15 mit Frau Weber von Prenzlau mit dem RE3 nach Berlin-Gesundbrunnen gefahren. Von dort nutzten wir die BVG um in die Genslerstraße in Berlin-Hohenschönhausen zu gelangen.

Schon auf dem Fußmarsch von der Straßenbahnhaltestelle  beeindruckten uns die Außenmauern des ehemaligen Stasigefängnisses mit Wachturm und Stacheldraht.

Wir hatten Glück und durften noch an der 11-Uhr-Führung teilnehmen.

Zunächst sahen wir einen Informationsfilm über das Gefängnis. Der Raum war leider sehr voll und stickig, was für uns alle unangenehm war.

Unsere eigentliche Führung begann dann in einem ehemaligen Verhörraum. Die Führungen in der Gedenkstätte werden meistens von Zeitzeugen durchgeführt. Unser Zeitzeuge Jürgen erklärte uns einige wichtige Dinge, z.B., dass hier alles original ist und deshalb nichts angefasst werden darf. Fotos waren aber erlaubt.

Jürgen erzählte uns, dass er 6 Monate in Hohenschönhausen inhaftiert war. Die Anklage lautete auf staatsfeindliche Hetze, er hatte Flyer an Schaufenster geklebt. Nach der Zeit in Hohenschönhausen musste er noch für 1 Jahr und 2 Monate in ein Arbeitslager.

Die nächste Station unserer Führung war das sogenannte „U-Boot“. Diese Kellerräume gehörten ursprünglich zu einer Großküche aus der Zeit der Nazis und wurden nach dem 2. Weltkrieg vom sowjetischen Geheimdienst als Untersuchungsgefängnis genutzt.

Es war dort dunkel, nass und kalt. Die Gefangenen, Frauen und Männer, wurden in Zellen, die eigentlich für 2 Personen gedacht waren, mit bis zu 12 Personen gesperrt. Es gab eine Holzpritsche und einen Kochtopf, Vase oder Eimer als Toilette. Die Gefangenen erhielten kaum Essen und viele starben an Krankheiten. Sie wurden auch gefoltert, um Geständnisse zu machen.

Anschließend besichtigten wir den ein Gebäude, dass in der Zeit der DDR gebaut wurde, den sogenannten „Neubau“, welcher als Stasi-Gefängnis diente. Jürgen zeigte uns zunächst den Keller. Hier gab es Gummizellen, um aufmüpfige Gefangene ruhig zu stellen.

Er beschrieb, wie man in das Gefängnis gelangte. Dafür gab es einen speziellen Transporter, den wir anschließend besichtigten. Von außen wurden diese Transporter als Lebensmitteltransporte getarnt. Kein Gefangener wusste, in welchem Gefängnis er gelandet war. Jürgen erkannte Hohenschönhausen erst bei einem Besuch im Jahre 2001 wieder.

Im Neubau besichtigten wir als nächstes den Raum, in dem sich die Gefangenen ausziehen mussten und Gefängniskleidung bekamen. Allen wurden die Haare abgeschnitten.

Die Zellen waren sehr einfach eingerichtet. Es gab nur ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl, Toilette und später ein Waschbecken. Duschen und Unterwäsche wechseln war nur einmal in der Woche erlaubt. Die Gefangenen wurden ständig durch ein Guckloch in der Tür beobachtet. Jürgen demonstrierte uns, wie gruselig es ist, wenn ein Auge durch die Tür schaut. Alle Gefangenen wurden in Einzelhaft untergebracht. Sie sahen nie einen anderen Gefangenen. Auf den Fluren gab es deshalb ein Ampelsystem, damit sich die Gefangenen nicht auf dem Weg zum Verhör begegneten. Am Ende eines jeden Flures gab es eine leere Zelle. In dieser Zelle wurden die Gefangenen  „geparkt“, wenn ein anderer Häftling den Flur passierte.

Zum Schluss zeigte uns Jürgen den sogenannten „Tigerkäfig“. Die einzige Möglichkeit für die Gefangenen 2 – 3 mal in der Woche für 20 Minuten frische Luft zu schnappen. Hier gab es vier Betonwände und in 3,50 m Gitterstäbe als Abdeckung. So konnten die Wachen die Gefangenen ständig beobachten und mit ihren Wachen einschüchtern.

Im Außenbereich befand sich ein Zug, wieder mit vielen kleinen Zellen, mit dem die Gefangenen zum Arbeitslager transportiert wurden.

Dieser Tag hat uns nachdenklich gemacht und sehr berührt. Auch war es spannend und interessant. Der Besuch im Stasigefängnis hat sich auf jeden Fall gelohnt.

 

Bild zur Meldung: Exkursion der Klasse HWH nach Hohenschönhausen

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Exkursion der Klasse HWH nach Hohenschönhausen (18. 06. 2015)

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Brüssower Allee 97
17291 Prenzlau

 

Tel.: 03984 8656310

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